[Aktualisiert] Unwetter, Brandeinsatz und zahlreiche Erdrutsche
- Datum: 02.06.13
- Uhrzeit: 18:15
- Abteilung: Gesamtwehr
Rund 50 Einsatzstellen arbeitete die Mössinger Wehr am Wochenende des 1. und 2. Juni ab. Heftiger Dauereregen ließ alle Bäche über die Ufer treten. Zeitgleich musste ein Kleinbrand gelöscht werden. Mehrere Erdrutsche entstanden am Albtrauf um Mössingen.
Der regenreiche Mai fand am ersten Juniwochenende seinen Abschluss: anhaltender Dauerregen ließen am Wochenende die Pegel aller Mössinger Bäche gefährlich anschwellen. Bereits am Freitag Abend drang Oberflächenwasser in ein Wohnhaus in der Wilhelm-Röntgen-Straße ein, und füllte den Keller.
Im Laufe des Samstags stiegen die Pegel weiter an. Besonders gefährdet war hier das Altenheim „Haus an der Steinlach“, vorsorglich wurden hier die mobilen Spundwände zum Hochwasserschutz im Bereich der Brücke in die Waibachstraße installiert. Die Steinlach zeigte sich davon gänzlich unbeeindruckt und stieg weiter an. Mit Sandsäcken verstärkten und erhöhten die Einsatzkräfte der Feuerwehr einen Erdwall zur Rückhaltung des Wassers am Altersheim. Parallel dazu schütteten Mitarbeiter des städtischen Bauhofs einen Damm am Hornsteg auf, auch hier drohte das Wasser über die Ufer zu treten, und in zahlreiche Wohnhäuser einzulaufen.
Im Neubaugebiet um die Mössinger Öschlesgärten zog ein Bagger der Stadt Gräben in den umliegenden Wiesen um das Oberflächenwasser abzuleiten.
In Belsen reinigten Privatunternehmer mit schwerem Gerät permanent die Bacheinläufe von Unrat, und konnten so die Bäche die meiste Zeit im Bachbett halten.
Gegen 22 Uhr stiegen die Pegel sprunghaft an. In Talheim trat die Steinlach an einer Dohle über die Ufer, mit Sandsäcken und einem privaten Bagger konnte Schlimmeres verhindert werden.
Auch in Belsen traten zu diesem Zeitpunkt die Wassermaßen über die Ufer, mit Sandsäcken leiteten die Einsatzkräfte das Wasser in geregelten Bahnen durch die Straßen.
Schlussendlich war es nur Glück, dass aus dem „Haus an der Steinlach“ kein „Haus in der Steinlach“ wurde. Die Pegel hätten hier nicht weiter ansteigen dürfen, die Maßnahmen der Einsatzkräfte sowie der bauliche Hochwasserschutz waren an dieser Stelle ausgereizt.
Die Zahl an voll gelaufenen Kellern konnte durch die genannten Sicherungsmaßnahmen insgesamt recht gering gehalten werden. Ein Großteil der Einsatzstellen bezieht sich auf vorbeugende und sichernde Maßnahmen.
Bewährt hat sich auch die Zusammenarbeit mit dem Bauhof der Stadt Mössingen, welcher mit schwerem Gerät, Transportfahrzeugen und Absperrmaterial unterstützte. Auch der ständige Vorrat an einigen hundert Sandsäcken zeigte sich von Vorteil. Obwohl Feuerwehr und THW weitere Sandsäcke füllten, wurden diese in Spitzenzeiten schneller verbraucht als gefüllt.
Insgesamt waren alle Mössinger Abteilungen im Stadtgebiet im Einsatz. Gegen 0:30 Uhr kam es zu einem kritischen Einsatz: In einer Gaststätte in Bästenhardt brannte ein Mülleimer im Untergeschoss, mehrere Personen wurden mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst behandelt. Trotz der zahlreichen anderen Einsatzstellen konnte dieser zeitkritische Einsatz problemlos bewältigt werden: ein Löschfahrzeug stand während des gesamten Hochwassers abrufbereit im Feuerwehrhaus.
Gegen 1 Uhr entspannte sich die Lage zusehends, der Regen hatte aufgehört, alle Pegel sanken langsam.
Siehe auch die weiteren Berichte über die Erdrutsche und die Überlandhilfe in Veringenstadt, im Landkreis Sigmaringen.