Großbrand Diskothek Absolut
- Datum: 13.07.2000
- Uhrzeit: 02:15
- Abteilung: Mitte
Durch Brandstiftung kam es zu einem der größten Brandereignisse der letzten Jahre in Mössingen. Die weithin bekannte Diskothek "Absolut" brannte, trotz eines umfangreichen Einsatzes der Feuerwehr, völlig aus. Um 02.16 wurde die Wehr mit dem Alarmstichwort "Containerbrand am Gebäude" in die Maybachstraße zur Diskothek "Absolut" alarmiert. Ein Autofahrer hatte der Feuerwehrleitstelle über Notruf 112 einen Brand am Gebäude gemeldet. Bereits auf der Anfahrt des Löschzuges konnte der Feuerschein über dem Gebäude wahrgenommen werden. Einsatzleiter Max Göhner ließ daraufhin den zweiten Alarm für die Abteilung Stadtmitte auslösen. Beim Eintreffen bot sich den ersten Kräften folgende Lage: Die Außenwand des hinteren Gebäudeteiles brannte mitsamt der davor gelagerten Gegenstände auf eine Länge von ca. 15 Metern. Die Flammen hatten bereits auf die Holz-Dachkonstruktion des Gebäudes übergegriffen. Infolge des Ruhetages der Diskothek waren keine Personen im Gebäude. Zeitgleich mit dem Beginn der Löscharbeiten im Außenbereich ereignete sich im Bereich des betroffenen Gebäudeteils eine lautstarke Explosion, die eine Druckwelle zur Folge hatte. Offensichtlich war es zu einer Durchzündung der Rauchgase gekommen, die sich vor dem Eintreffen der Feuerwehr im Gebäude angesammelt und verteilt hatten. Nach dieser Durchzündung breitete sich der Brand schlagartig flächendeckend auf einen Teil der Dachkonstruktion aus. Die Holz-Flachdachkonstruktion überspannte die gesamte Fläche des Gebäudes auf ca. 1.000m², bauliche Brandabschnitte waren nicht vorhanden. Nach dieser Lageänderung ließ Kommandant Max Göhner die Abteilungen Belsen und Öschingen an die Einsatzstelle alarmieren. Trotz eines umfangreichen Löschangriffes ließen sich die Flammen nicht eindämmen. Ein Löschangriff im Innenbereich des Gebäudes war wegen der raschen Ausbreitung des Brandes und der Einsturzgefahr nicht mehr möglich. Das "Absolut" bot mit seinen aufwendigen Holzverschalungen und vor allem den Leimbindern und Leitungen im unzugänglichen Flachdach den Flammen immer wieder reichlich "Nahrung". Nachdem sich auch der Löschangriff von außen her, trotz Vornahme von zeitweise 16 Rohren, als nahezu wirkungslos erwies, wurde zur Unterstützung eine weitere Drehleiter aus Tübingen eingesetzt, da die Brandbekämpfung von oben wirkungsvoller war. Mit der Drehleiter traf auch der Gerätewagen Atemschutz aus Tübingen-Lustnau ein. Neben Kreisbrandmeister Karl Hermann war auch Bezirksbrandmeister Andreas Spahlinger vor Ort. Infolge der starken Rauchentwicklung nahm der Fachberater Chemie Prof. Dr. Walter Jäger Schadstoffmessungen im Bereich Mössingen und Nehren vor, eine konkrete Gefahr bestand, den Messergebnissen zufolge, jedoch nicht. Erst gegen 6 Uhr war das Feuer völlig gelöscht. Die Nachlöscharbeiten dauerten den ganzen Tag an. Der Sachschaden belief sich, nach Angaben des Eigentümers, auf rund 4 Millionen DM.