Übungstag im Bereich Notfallmanagement der San-Gruppe
- Datum: 21.02.2010
- Abteilung: SAN Gruppe
Bereits zum zweiten Mal konnte die San-Gruppe einen speziellen Übungstag im Bereich des Notfall- und Traumamanagements abhalten.
Das Ausbildungskonzept der San-Gruppe der Feuerwehr Mössingen ist inzwischen in zwei Bereiche gegliedert.
Der erste Teil beinhaltet als Grundausbildung die Ausbildung zum Sanitätshelfer. Im Rahmen dieses 70-stündigen Kurses, der "traditionell" beim DRK besucht wird, werden das theoretische Wissen sowie die praktischen Fertigkeiten der Auszubildenden in den Grundlagengebieten der Anatomie und Physiologie, sowie dem vielfältigen Spektrum der Notfallmedizin erweitert und mit einer schriftlichen und praktischen Prüfung abgeschlossen. Einen solchen Kurs konnte die Feuerwehr Mössingen bereits zweimal komplett aus den eigenen Reihen belegen und so inzwischen fast 40 Feuerwehrangehörige auf diesem Gebiet ausbilden. Somit besteht die San-Gruppe der Feuerwehr Mössingen inzwischen aus 36 Sanitätshelfern, einem Rettungshelfer, drei Rettungssanitätern und zwei Rettungsassistenten.
Nachdem in 2008 die ersten drei Ausbilder der San-Gruppe erfolgreich an einem Lehrgang zum Instructor für präklinisches Traumamanagement teilnehmen konnten ist es nun möglich den zweiten Abschnitt der Ausbildung der Feuerwehrsanitäter durch eigenes Personal durchzuführen.
Inhalt und Ziel dieser Ausbildung, die sich an den aktuellen Leitlinien der präklinischen Traumaversorgung (hier PHTLS®) orientiert, ist es, schnell und sicher den Zustand eines Notfallpatienten einzuschätzen, die bedrohlichsten Verletzungen schnell und sicher zu erkennen und die dann notwendigen Schlüsselmaßnahmen einzuleiten und durchzuführen.
Zu diesen Schlüsselinterventionen zählt das Freihalten und ggf. Freimachen der Atemwege, die Sicherstellung der Atmung und Sauerstoffversorgung des Patienten, das Erkennen und behandeln von bedrohlichen Blutungen nach außen, sowie die Einschätzung der Kreislaufverhältnisse, die sichere Fixierung der Halswirbelsäule, ggf. das Durchführen einer schnellen Rettung und dies entsprechend achsen-, bzw. wirbelsäulengerecht.
Ein weiterer Vorteil der Ausbildung im präklinischen Traumamanagement ist die leichte Erlern- und Merkbarkeit und die dadurch gewonnene Handlungssicherheit, die sich in jeder Notfallsituation (sowohl beim traumatisch Verletzten als auch bei jedem akut internistisch oder neurologisch erkrankten Menschen) anwenden und durchführen lässt. Ebenso ist dieser Behandlungsablauf auch im Falle einer Vielzahl von Verletzten anwendbar, um so schnell die behandlungsbedürftigsten Patienten herauszufinden, bzw. um sich schnell einen Überblick über die Schwere der Verletzung der Betroffenen zu verschaffen, um dann entsprechend reagieren zu können.
Durch die Einführung und das stetige Wiederholen dieses Ablaufes im Rahmen der im sechswöchig Rhythmus stattfindenden Übungen konnte die Effizienz und Handlungssicherheit der Hilfe durch Mitglieder der San-Gruppe deutlich gesteigert, die Schnittstelle zum Rettungsdienst und den Katastrophenschutzeinheiten weiter verbessert und Ausbildung weiterhin an die aktuellen Leitlinien der modernen Notfallversorgung angepasst werden.
Zur Bewältigung dieser Aufgaben steht den Angehörigen der Feuerwehr Mössingen inzwischen gutes und modernes, in ausreichender Anzahl vorhandenes und den aktuellen Bedürfnissen der Notfallversorgung entsprechendes Material zur Verfügung, das inzwischen auf alle Löschfahrzeugen der Gesamtfeuerwehr und einigen Sonderfahrzeugen verlastet ist. Hierzu wurden speziell eingerichtete Notfallrucksäcke und Sauerstofftaschen beschafft und die Ausbildung der Feuerwehrangehörigen angepasst.
Die Ausbildung im Bereich der Notfallversorgung der Feuerwehr Mössingen gliedert sich in zwei Bereiche: zum einen wird jeder Feuerwehrangehörige gemäß den Ausbildungsrichtlinien der Feuerwehr in erster Hilfe geschult und fortgebildet. Zusätzlich werden die Mitglieder der San-Gruppe an gesonderten Übungen weitergehend geschult und qualifiziert. So kann eine im Aufwand vertretbare und doch gute und zeitgemäße Aus- und Fortbildung garantiert und die Effizienz in der Notfallversorgung durch speziell geschultes Personal gesichert werden.