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Nach 35 Jahren: Abschied vom Schlauchwagen SW 1000

  • Datum: 11.07.2006
  • Abteilung: Mitte

Altershalber musste der SW außer Dienst gestellt werden. Mit dem Verkauf stellen Feuerwehr und Stadt konkret die Weichen für die Einführung des zukunftsweisenden Wechselladerkonzeptes.


Am 11.07.2006 wurde der Mössinger Schlauchwagen SW 1.000 vom neuen Eigentümer übernommen. Über 35 Jahre lang war das Fahrzeug im Einsatz. Dabei wurde es zunächst als Löschfahrzeug LF 8 bei der Abteilung Talheim eingesetzt. Nach dem Erwerb eines modernen LF 8/6 im Jahr 1991 engagierten sich einige Feuerwehrangehörige und bauten das Fahrzeug in Eigenleistung zum Schlauchwagen um. Obwohl das Fahrzeug bei allen großen Brandereignissen zum Einsatz kam und der Jugendfeuerwehr als Ausbildungsfahrzeug diente blieb es im Herzen doch jung: Der Kilometerzähler weißt nur knapp über 20.000 km auf – eine Strecke die der Mannschaftstransportwagen inzwischen jährlich zurücklegt. Trotz bester Pflege nagt inzwischen der Zahn der Zeit am Fahrzeug, und: es entspricht nunmehr bei weitem nicht mehr dem Stand der heutigen Fahrzeug- und Sicherheitstechnik. Über die Internetseite www.sw1000.de - kostenlos programmiert und zur Verfügung gestellt von der örtlichen Agentur www.last-it.de - konnten sich die Interessenten ein Bild vom Fahrzeug machen. Mit dem Verkauf des altersbedingt ausgemusterten Schlauchwagens gehen die Stadt Mössingen und die Freiwillige Feuerwehr weitere Schritte in Richtung des zukunftsweisenden Wechselladersystems. Erst Mitte Juni hat der Gemeinderat der Beschaffung eines so genannten Wechsellader-Fahrgestelles zugestimmt. Mit diesem können dann – je nach Einsatzlage - unterschiedliche Container aufgenommen werden. Der Vorteil liegt auf der Hand, und lässt sich am konkreten Beispiel verdeutlichen: Während der Ersatz des 35 Jahre alten Schlauchwagens als konventionelles Fahrzeug etwa 150.000 EUR Investitionskosten und auf Jahre hinaus laufende Kosten mit sich brächte, liegt der Kostenaufwand für den vorgesehenen Abrollcontainer-Universal bei rd. 40.000 EUR. Gleiches gilt für den ebenfalls vorgesehenen Container AB-Rüst, der den Rüstwagen RW 2 ersetzen wird. Auch die Abteilung Öschingen soll in den nächsten Jahren in das Konzept miteingebunden werden. Bei niedrigen Investitions- und Folgekosten kann das Einsatzspektrum innerhalb der Gesamtfeuerwehr im Interesse der Sicherheit der Bürgerschaft deutlich erweitert werden. Bereits seit Anfang des Jahres verfügt die Feuerwehr der Stadt Mössingen über einen AB-Schaum, der von Seiten der Bundeswehrverwaltung überlassen wurde, um den Brandschutz entlang der Nato-Pipeline zu gewährleisten. Voraussichtlicht wird das neu beschaffte Wechselladerfahrzeug Ende des Jahres fertig gestellt und eingesetzt. Damit wird ein intensiver Schulungs- und Einarbeitungsaufwand für die Feuerwehrangehörigen verbunden sein, denn die neue Fahrzeugtechnik erfordert eine Umstellung in der Taktik und in der Anwendung am Einsatzort. Ein erhöhter Zeit- und Arbeitsaufwand für die Ehrenamtlichen, aber hier gilt: Wir lernen für Ihr Leben gern!