Brandschutztipps für das richtiges Verhalten bei Reisen und im Urlaub
- Datum: 10.07.2003
- Abteilung: Gesamtwehr
Sommerzeit ist Reisezeit. Die Freiwillige Feuerwehr Mössingen wünscht Ihnen eine schöne Urlaubszeit! Wer die Tagespresse verfolgt, wird feststellen, dass Brände in Hotels und Gaststätten gar nicht so selten sind. Für solche Brandunglücke gibt es in fernen Ländern und gerade in letzter Zeit, leider sehr viele tragische Beispiele. Oft liegt das daran, dass der "Vorbeugende Brandschutz" in diesen Ländern nicht den gleichen Stellenwert hat wie bei uns. Brandschutz in Hotels In Deutschland gilt: Gebäude, die länger als 40 Meter sind, müssen durch Brandwände in Brandabschnitte unterteilt werden. Auch bei Fluren von über 30 Meter Länge sind Unterteilungen durch nicht abschließbare, selbstschließende Türen, die in Fluchtrichtung aufschlagen, notwendig. In Gebäuden mit mehr als zwei Vollgeschossen müssen zu den Treppenräumen hin dichtschließende Türen angebracht sein. Für die Ausstattung von Fluren und Treppenräumen sollen weitgehend nichtbrennbare Baustoffe verwendet werden. Einengende Gegenstände dürfen in Fluren und Treppen nicht abgestellt werden. Die Rettungswege ins Freie müssen durch beleuchtete Hinweisschilder gekennzeichnet sein. Flure, Treppen und Gänge müssen auch im Notfall elektrisch beleuchtet werden können. Dort, wo der vorbeugende Brandschutz nicht so ernst genommen wird, sollte man folgende Punkte im Auge behalten, wenn man unbeschwert die schönsten Tage des Jahres genießen will. Denn eigentlich sollte man als Gast in einem Beherbergungsbetrieb erwarten können, dass - die Türen von Fluchtwegen nie verschlossen sind bzw. ohne Schwierigkeiten von innen geöffnet werden können - Brandschutztüren geschlossen sind - der Zimmerabschluss rauchdicht ist - man erfährt, wie man im Brandfall benachrichtigt wird - das Personal weiß, was es im Brandfall zu tun hat - das Personal mit den vorhandenen Feuerlöscheinrichtungen umgehen kann - die Möglichkeit besteht, von der Feuerwehr gerettet zu werden Wer sich in seinem Urlaubshotel aufmerksam nach diesen Punkten umschaut bzw. erkundigt und den vom Hotel vorgesehen Alarmplan studiert, wird meist sehr schnell feststellen müssen, dass diese Forderungen für seine persönliche Sicherheit nur allzu oft nicht eingehalten werden. Deshalb gilt es, selbst Vorsorge zu treffen, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein. Dabei wollen wir Ihnen nicht den Spaß verderben oder Ängste schüren, sondern nur vielmehr Ihren Blick für mögliche Gefahren schärfen. "Die Feuerwehr hilft - aber vorsorgen müssen Sie", das gilt insbesondere dort, wo der bei uns gewohnte Sicherheitsstandard nicht immer eingehalten wird. Wir wünschen Ihnen und Ihren Angehörigen einen stressfreien, sonnigen und erholsamen Urlaub und vor allem eine gesunde Rückkehr in die Heimat! Checkliste für das richtiges Verhalten bei Bränden im Hotel Vorsichtsmaßnahmen nach der Ankunft im Hotel: Schon wenige Minuten Zeit zur Orientierung können im Notfall für Sie ausschlaggebend über Gesundheit oder sogar über Leben und Tod sein. Wie lautet z.B. die Notrufnummer und steht sie auf dem Telefon? Vergewissern Sie sich, wie Sie im Brandfall alarmiert werden (Alarmgong, Hausrufanlage, usw.) Machen Sie sich mit den Fluchtwegen und Notausgängen vertraut. Gehen Sie hierzu den Flur in alle Richtungen entlang und merken Sie sich die Notausgänge! Prüfen Sie, ob Notausgänge auch wirklich zu öffnen sind. Merken Sie sich Einzelheiten z.B. Zahl der Türen zwischen Ihrem Zimmer und den Notausgängen. Denn wenn der Flur dunkel und voller Rauch ist, muss Ihnen der Weg vertraut sein, damit Sie an der Wand entlang zum Notausgang kriechen können. Suchen Sie nach einem zweiten Fluchtweg, falls der erste unbegehbar sein sollte. Fahren Sie im Brandfall niemals mit dem Aufzug. Suchen Sie nach dem nächstgelegenen Feuerlöscher oder Wandhydranten. Sie müssen diese Löschgeräte auch im Dunkeln und bei starker Rauchentwicklung finden können. Informieren Sie sich auch über die Handhabung dieser Löscheinrichtungen. Machen Sie sich mit Ihrem Zimmer vertraut. Denn wenn Rauch oder Feuer den Fluchtweg blockieren, müssen Sie unter Umständen in Ihrem Zimmer bleiben. Viele Menschen haben einen Hotelbrand nur überlebt, weil sie in Ruhe im Zimmer - gegen Rauch und Brandgase geschützt - die Rettung abgewartet haben. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, den Zimmerschlüssel immer an der gleichen Stelle aufzubewahren (z.B. auf dem Nachttisch oder im Türschloss), so dass Sie ihn immer stets griffbereit haben. Sie brauchen ihn, um bei blockierten Fluchtwegen in Ihr Zimmer zurückzugelangen. Überprüfen Sie die Fenster in Ihrem Zimmer: - Lassen sie sich öffnen? - Wie funktionieren die Griffe? - Welches Fenster eignet sich zur Flucht? Vielleicht befinden Sie sich nur wenige Meter über dem Erdboden und können ggf. diesen Fluchtweg wählen. Springen Sie möglichst nicht aus größerer Höhe die Gefahr, sich dabei zu verletzen, ist zu groß. Wenn Sie sich in einem höheren Stockwerk befinden, prüfen Sie, ob sich ein Dach oder ein Vorbau innerhalb einer sicheren Springentfernung befindet. Unterlassen Sie feuergefährliche Handlungen wie Rauchen im Bett oder den Aschenbecher in den Papierkorb entleeren. Verhaltensregeln im Brandfall: - Bewahren Sie Ruhe, damit Sie überlegt handeln können! - Wenn ein Brand in Ihrem Zimmer entsteht, melden Sie ihn unverzüglich! - Löschen Sie nur dann selbst, wenn Sie sicher sind, es zu schaffen! Wenn nicht, verlassen Sie Ihr Zimmer! - Schließen Sie die Tür, damit Rauch und Flammen nicht in den Flur gelangen! - Lösen Sie Alarm aus (Rufen, Telefon, Feuermelder usw.)! - Wecken Sie Ihre Zimmernachbarn! Bei Rauch im Zimmer: Rollen Sie sich aus dem Bett, ziehen Sie Schuhe an und kriechen Sie zur Tür (Rauch und Brandgase steigen nach oben). Vergessen Sie Ihren Zimmerschlüssel nicht. Atmen Sie eventuell durch ein nasses Tuch. Sollte der Rauch dichter werden, versuchen Sie nicht hindurchzulaufen, sondern kehren Sie um und gehen Sie nach oben. Wenn Sie das Dach erreichen, halten Sie die Tür mit irgend etwas offen. So wird das Treppenhaus gelüftet und Sie werden nicht ausgeschlossen, während Sie auf Hilfe warten. Die Tür ist heiß oder der Flur voller Rauch. Was tun? Wenn Sie im Erdeschoss wohnen, könnten Sie es schaffen, aus dem Fenster zu springen, ohne größere Verletzungen davonzutragen. Wohnen Sie höher, bleiben Sie besser an Ort und Stelle. Sie können in Ihrem Zimmer durchaus einen Brand unbeschadet überstehen. Machen Sie sich bemerkbar. Wenn das Telefon funktioniert, rufen Sie damit Hilfe herbei. Hängen Sie ein Laken aus dem Fenster, um die Feuerwehr aufmerksam zu machen. Nicht an dem Laken herabklettern! Stellen Sie die Badezimmer-Entlüftung an und füllen Sie die Badewanne mit Wasser. Die Entlüftung kann den Rauch verringern. Das Wasser in der Wanne kann zum Löschen erforderlich werden. Machen Sie Handtücher und Laken nass. Sie benötigen sie, um z. B. Türspalten abzudichten, wenn Rauch hereindringt. Schöpfen Sie Wasser, z.B. mit dem Eisbehälter oder mit einem Papierkorb, um Türen und Wände zu kühlen. Sie benötigen sie, um z. B. Türspalten abzudichten, wenn Rauch hereindringt. Schöpfen Sie Wasser, z.B. mit dem Eisbehälter oder mit einem Papierkorb, um Türen und Wände zu kühlen. Verschaffen Sie sich frische Luft. Wenn der Rauch in Ihrem Zimmer immer mehr zunimmt, hängen Sie sich eine Decke wie ein Zelt über den Kopf und atmen Sie bei geöffnetem Fenster frische Luft ein. Wenn sich das Fenster nicht öffnen lässt, zerschlagen Sie es notfalls mit einem Stuhl oder einer Schublade. Wenn der Rauch in Ihrem Zimmer immer mehr zunimmt, hängen Sie sich eine Decke wie ein Zelt über den Kopf und atmen Sie bei geöffnetem Fenster frische Luft ein. Wenn sich das Fenster nicht öffnen lässt, zerschlagen Sie es notfalls mit einem Stuhl oder einer Schublade. Bedenken Sie aber: Wenn Hitze und Rauch außerhalb des Fensters aufsteigen, müssen Sie es geschlossen halten