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Unterrichtsabend der Gesamtfeuerwehr

  • Datum: 31.01.2005
  • Abteilung: Gesamtwehr

Beim diesjährigen Unterrichtsabend aller Mössinger Feuerwehrangehörigen stand die physische Stressbelastung der Einsatzkräfte im Vordergrund. Auch Neuerungen im Hinblick auf die neue Ausbildungsanleitung AA3 wurden vorgestellt.


Dass insbesondere die Stressbelastung von Atemschutzgeräteträgern stellenweise zu kritischen Belastungen des Herz-Kreislaufsystems führen kann, stellte der Sportbeauftragte des Landkreises Tübingen Bernd Gugel anhand der Ergebnisse der sogenannten STATT-Studie vor. Stellenweise erreichten die in einer Studie gemessenen Ergebnisse Höchstwerte, die Arbeitsmediziner als bereits kritisch eingestuft hatten. Um diesen Risiken vorzubeugen wurde von der Landesfeuerwehrschule ein Maßnahmenprogramm entwickelt, dass sich aus verschiedenen Faktoren ergänzt. So wurden z.B. eine maximale Einsatzdauer der Atemschutzgeräteträger von 30 Minuten und die ausreichende Aufnahme von Mineralwasser nach dem Atemschutzeinsatz empfohlen. Mit zahlreichen Beispielen beschrieb Bernd Gugel, selbst aktiver Angehöriger der Freiwilligen Feuerwehr Tübingen, die Möglichkeiten, wie durch eine bewusste Ernährung und regelmäßige sportliche Betätigung einerseits das „Wohlfühl-Gefühl“ gesteigert werden und gleichzeitig der körperlichen Stressbelastung im Feuerwehreinsatz vorgebeugt werden kann. Aus eigener Erfahrung wusste er zu berichten, dass der Feuerwehreinsatz durchaus „härter“ sein kann, als ein Marathon. In seiner Präsentation ging er ausführlich auf die landesweite Aktion „Fit for Firefighting“ ein, die – als Folge der Ergebnisse aus der STATT-Studie - von der Landesfeuerwehrschule initiiert worden war (siehe auch www.fit-for-fire-fighting.de ) Im Anschluss erläuterte der Ausbildungsleiter der Gesamtfeuerwehr, Jochen Geiger, die neu eingeführte Ausbildungsanleitung AA3. Im wesentlichen trägt diese neue Ausbildungsrichtlinie dem Anspruch Rechnung, dass die Feuerwehren infolge der reduzierten Tagesverfügbarkeit der Feuerwehrangehörigen mit weniger Personal zur Einsatzstelle ausrücken, und sodann mit einer geringern Mannschaftsstärke die notwendigen Hilfsmaßnahmen koordiniert einleiten können. Anhand mehrerer animierten Grafiken konnte er diese Neuerungen anschaulich darstellen.